Was, wenn 2020 in Erinnerung bleiben würde als das Jahr ....

Manchmal denke ich, das was gerade los ist, ist ein schlechter Traum und gleich wache ich auf. Aber dann sehe ich all die bewegenden und berührenden Beispiele der wechselseitigen Unterstützung und Stärkung und ich erlaube mir zu träumen.  Dann träume ich,

Manchmal denke ich, das was gerade los ist, ist ein schlechter Traum und gleich wache ich auf.

Aber dann sehe ich all die bewegenden und berührenden Beispiele der wechselseitigen Unterstützung und Stärkung und ich erlaube mir zu träumen.

Dann träume ich, dass all die guten Erfahrungen, die wir auch machen dürfen, Impulse sind für ein liebensfreudiges, lebensmutiges, faires, gerechtes Zusammenleben auf der Erde – ein Leben in Mitgefühl und Verbundenheit.

 

 

Was, wenn 2020 in Erinnerung bleiben würde als das Jahr,

in dem die Natur verschnaufen konnte

und den Menschen dadurch die Augen aufgingen,

weil sie erkannten was alles bewegt werden kann, wenn man nur will.

Wenn sie sich später erzählen, dass aus der Bewegung „Fridays for Future“ - „Life for Future“ wurde, weil sich die Menschen weiterhin engagierten,

·         damit alle wieder frei durchatmen können und mit jedem Atemzug mit dem Rhythmus des Lebens verbunden sind

·         damit die Gewässer entgiftet werden und von Müll befreit wieder zu Strömen des Lebens werden und alle wie das Wasser eingebunden sind in den Kreislauf des Lebens

Dann werden wir gelernt haben, dass die eine oder andere Einschränkung - nun aber aus dem Herzen heraus - zum Wohle unseres Lebens auf der Erde ein kleiner Preis ist, für das was wir erhalten können – ein Leben in Fülle und Vielfalt.

 

Was, wenn 2020 in Erinnerung bleiben würde als das Jahr,

in dem die Kraft von Zusammenhalt und Solidarität sichtbar wurde

und die Menschen erkannten, dass nicht Habgier, Ausbeutung und Wettbewerb uns am Leben erhält, sondern Mitgefühl, Herzensbegegnungen und Sorge füreinander.

Und später werden sie sich erzählen, dass die Sorge um die Schwächeren, Kranken und Alten eine neue Verbundenheit geschaffen hat und dass sie trotz wirtschaftlicher Einbußen einen weitaus nachhaltigeren wundersamen Schatz entdeckt haben.

Und weil wir erlebten, wie viele Menschen und Einrichtungen als HeldInnen des Alltags unbezahlbare Jobs zum Wohle der Gesellschaft machen, sprechen wir zukünftig nicht nur von unserer Dankbarkeit, sondern lassen Taten folgen, weil wir wissen, dass es das mindeste und menschenwürdigste ist, jegliche Arbeit so zu bezahlen, dass man gut davon leben kann.

 

Was, wenn 2020 in Erinnerung bleiben würde, als das Jahr,

wo Ausgangssperren dazu führten, dass Menschen aus der Routine ausstiegen aber der Verlust der äußeren Freiheit nicht mit dem Verlust der inneren Freiheit einherging.

Rückblickend erzählen sie sich, wie sie die Zeit nützten und dabei erkannten, was ihnen wichtig ist, wie sie Zeit mit ihren Liebsten verbrachten und neue Wege des Miteinanderseins erkunden mussten, weil die Beschränkung und die Sorgen im Miteinander auch an Grenzen führt. Aber sie werden auch erzählen, dass sie zweckfreie Dinge taten, um ihrer selbst Willen und aus Freude am Tun und am Kreativsein.

Dann werden wir uns erinnern, dass wir im Abstand vom vertrauten Alltagsleben schmerzlicherweise viele Irrwege und hinderliche Überzeugungen deutlicher sahen und beschließen zukünftig für unser aller Wohl, Gesundheit und Heilsein in unsere Kraft zu gehen und aus dem Herzen zu handeln.

 

Was, wenn 2020 in Erinnerung bleiben würde, als das Jahr,

in dem wir unsere Bezogenheit auf regionale Nahrungsketten erkannten aber auch einsahen, dass Globalisierung Vernetztheit bedeutet und die Verbundenheit im Herzen in unserem globalen Dorf auf unterschiedliche Art und Weise gelebt werden kann.

Und fortan wurden die lokalen BauerInnen und UnternehmerInnen unterstützt indem vor Ort eingekauft wurde und Handelsbeziehungen auf menschen- und umweltfreundliche Kriterien ausgerichtet wurde. Verbunden mit dem Wissen, dass uns die Natur viele Heil- und Lebensmittel anbietet, erkannten wir uns als Teil von allem und setzten maßgebliche Schritte, dass sich die Erde wieder erholen kann und bewirtschafteten fortan ausschließlich am Gemeinwohl orientiert.

Unsere Schritte setzen wir deshalb zukünftig in Liebe, Achtsamkeit und Verbundenheit für ein Leben in Vielfalt und Fülle, wissend dass wirklich große Veränderungen im Herzen passieren und nicht durch verordnete Maßnahmen.

 

Was, wenn 2020 in Erinnerung bleiben würde, als das Jahr,

wo wir erleben durften, was wir schaffen können und welche kreativen Wege sich im Gehen auftun. Damals als wir erlebten, dass Menschen arbeitslos wurden, Existenzen bedroht waren, Menschen am Virus verstarben, erkannten wir, dass es uns nicht hilft, Schmerz, Angst und Trauer auszublenden um weiter zu leben.

Wir werden uns erinnern, wie wichtig es war herausfordernde Erfahrungen und Gefühle anzuerkennen um dann aus eigener Kraft bewusst wählen zu können, welche Bilder uns nähren und wachsen lassen und welche Gedanken und Weltbilder uns klein halten.

 

Und dann werden wir beschließen – aus unserer Verletzlichkeit heraus vertrauensvoll und bewusst das Leben zu wählen.

 

Beate Margareta Reiß