Kräuterbegegnung im August

Erst kürzlich war ich bei einem Kräuterbuschenseminar mit Renato Strassmann und habe nicht nur meinen persönlichen Kräuterbuschen mit heim gebracht, sondern ganz viel Wegzehrung für weitere Schritte im Jahreslauf.


Jahrelang schon lass´ ich mich von Kräutern rufen, und speziell im August binde ich mir daraus einen Kräuterbuschen, der mich ein Jahr lang begleitet. Jedes Jahr gehe ich ganz bewusst den Qualitäten des Jahreskreises nach, Schritt für Schritt auf vertrauten Wegen und doch immer wieder neu bzw anders, da mich ja auch der Wandel des Jahreskreises berührt und wachsen lässt und jedes Jahr wird`s ein bisserl intensiver.


Und so hat für mich die diesjährige Wanderung in einer Gruppe nochmals betont, worum es für mich geht. Unterwegs sein, in großer Verbundenheit miteinander und der gesamten Mitwelt. Der Weg, der dabei so wichtig ist, wie das Ziel und zu vielen sinnenvollen Erlebnissen führt. Entschleunigt einen Fuß vor den anderen setzen, die Zeichen am Wegrand beachten, mit den Augen die Konturen einer Pflanze nachfahren, bis ich in kreisenden Bewegungen im tiefsten Inneren der Pflanze ankomme und etwas in mir berührt wird, das ich als Quelle spüre, verbunden mit allem was ist. Meine Ohren, die in dem Gehtempo, wo auch die Seele nachkommen kann, Stille als Ohrenschmaus empfinden und dann und wann erfreut den feinsten Geräuschen folgen. – den Wind singen hören und lächelnd den Gesprächen der MitwanderInnen folgen. Die Nase, die durch die kühle Waldluft durchlüftet wird und wie schon so oft, in tänzelnden Bewegungen den gesamten Körper zu Leichtigkeit und einer Präsenz im Augenblick
verführt. Und immer wieder sich herantasten im wahrsten Sinn des Wortes, mit einer feinen Berührung die Engelwurz flüchtig streicheln, die Kühle und Frische des Mooses ertasten , was den Blick tiefer gehen lässt und die Seele wandern. In gemächlichem Tempo weitergehen und dabei eine Melodie erspüren und den Wald durch mich tönen lassen. Ganz erfasst von diesen sinnigen Erlebnissen, nähere ich mich der einen oder anderen Pflanze indem ich sie in den Mund nehme, Struktur durch meine Lippen wahrnehme und über den Geschmack, der sich in meinem Mund ausbreitet staunend sinniere.


lichtige herzenssehnsucht

schwebt

seelenleicht

traumzeitige

berührung

durchgängiges ja


Ja daran will ich mich immer wieder erinnern, achtsam einen Schritt vor den anderen setzen, mit Bedacht, Begegnung mit allen Sinnen und durch die daraus erwachsende Präsenz immer wieder mit der innersten Quelle verbunden sein. Die Kräuter und Pflanzen sind mir dabei im Besondern spezielle WegbegleiterInnen,
weil sie gerade zu oben genannten Erfahrungen einladen. Begegnungsmöglichkeiten sind vielfältig - als Wildkraut für die Küche, als Heilkräutl für meine Hausapotheke, als Räucherkräuter sind sie verlässliche BegleiterInnen in meinen Prozessen und als BotschafterInnen am Wegesrand haben sie mir schon den einen oder anderen Tipp gegeben.


Ich freue mich, wenn ich meine vertieften Erfahrungen der Begegnung mit Pflanzen im nächsten Jahr wieder in meine Beratungs- und Workshopangebote einfließen lassen kann.


Freut Euch auf das kommende Jahresprogramm 2013/2014 , das mit Anfang September abrufbereit ist.

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Kommentare: 1
  • #1

    Maya (Freitag, 04 September 2015 17:38)

    Sehr schöne Texte und tolle Bilder :-). Schön fand ich den Kommentar auf deiner Seite mit entspannen und Verräuchern :-).Als Kräutermischungen Fan geht einem hier das Herz auf.

    maya